Vergessene Weltwunder

Übersicht Vergessene Weltwunder.

Angkor Wat (Kambodscha)

Borobodur (Java)

Taj Mahal (Indien)

Mont Saint-Michel (Frankreich/Normandie)

Stonehenge (Großbritannien))

Carnac (Frankreich/Bretagne)

Callanish (Großbritannien/Schottland)

Filitosa (Frankreich/Korsika)

Ring Of Brogar (Großbritannien/Orkney Islands)

 

Angkor Wat (Kambodscha)

 Tempel von Angkor Wat ist einer der größten religiösen Komplexe der Welt. Er bedeckt ungefähr 2,5 km². Der Tempel wurde von 1113 - 1150 unter König Suryavarnam II. errichtet und war als dessen Grabstätte gedacht. Angkor Wat ist dem Gott Vishnu (Vischnu/Vishnu: Eine indische Gottheit, die schon in der wedischen Religion bekannt war. Der Glaube an Vishnu als den gnädigen Herren entwickelte sich jedoch erst im Hinduismus. Seine zehn Erscheinungsformen – awatara – in verschiedenen Gestalten – z.B. als Fisch, Löwe, Eber, in menschlicher Gestalt als Rama und Krischna – vorgestellt, ermöglichten die Einbeziehung ursprünglich selbständiger Kulte in die Vishnu-Religion. So wurde Vishnu vor allem Gegenstand der Bhakti-Frömmigkeit im Hinduismus. Vishnus Gemahlin ist Lakschmi. Die Religion der Vishnu-Gläubigen ist monotheistisch. Die Erlösung von der unheilvollen Bindung an den Geburtenkreislauf – samsara – wird hier nicht durch eigene Werke, sondern allein durch die Gnade Vishnus gewonnen. Die Bhagawadgita ist das wichtigste literarische Dokument des Vishnu-Glaubens). geweiht und stellt die hinduistische Kosmologie dar.

Der große Tempel, von einem Graben umgeben, symbolisiert die Ozeane. Man gelangt zu ihm über einen 300 m langen Damm. Ein prächtiges Tor in der Außenmauer erlaubt den Zugang zu fünf konzentrischen und rechtwinkligen Höfen mit Türmen in Form von Lotosblüten. Der größte ist mehr als 60 m hoch. Die fünf zentralen Türme stellen die Spitze des Berges Meru dar, den Mittelpunkt des Universums. Die Höfe sind untereinander durch Säulengänge mit wunderschönen Skulpturen und Flachreliefs verbunden. Es sind darauf Szenen aus heiligen Hindu-Legenden dargestellt. 

Die Blütezeit der Stadt mit ihren zahlreich angelegten Wasserreservoirs und künstlich bewässerten Reisfeldern endete im 14. Jahrhundert, als Angkor von Thai-Kriegern überfallen und gebrandschatzt wurde. Die Stadt geriet darauf in Vergessenheit und wurde vom Dschungel überwuchert.

Erst 1860 wurden die Mauern und Türme des Tempels in der Wildnis von Kambodscha vom französischen Forscher Henri Mouhot wieder entdeckt. Er beschrieb sie als gewaltiger als alles, was er an den antiken Stätten Griechenlands und Roms gesehen hatte.

 

Borobodur (Java)

Hofastrologen hatten die Aufgabe die Stelle im Königreich Shailendra zu finden, an der die männliche Sonne in die weibliche Erde eindringt. Nach unzähligen Horoskopen, Berechnungen und Besichtigungen stand fest, dass dieser Ort sich auf einer kuppelförmigen Anhöhe in der Zentralregion Javas befindet. Damit war Mitte des 8. Jahrhunderts der richtige Platz zum Nachbau des mythischen Berges Meru gefunden, um den nach hinduistischem Glauben die ganze Welt kreist.

10.000 Arbeiter waren 80 Jahre lang damit beschäftigt, den Hügel mit einer neunstufigen Tempelanlage zu überbauen, wobei 56.640 m³ behauener Steine ohne Mörtel übereinander geschichtet wurden. Dann war der ursprüngliche Berg vollkommen unter dem künstlichen verschwunden.

Die Gestaltung des Heiligtums wurde aber bald mehr vom Buddhismus als vom Hinduismus beeinflusst. Im Jahre 830 fertig gestellt bekam es den Namen Borobodur (viele Buddhas), da hunderte Buddhadarstellungen die neun Terrassen, in Form von Bronzestatuen und Steinskulpturen, säumen.

Für die Pilger erschien der Tempelberg als religiöses Wunder. Beim Umwandern der 9 Stockwerke, durchquerte man die „3 Stufen des Seins, die von der irdischen in die geistige Welt führten. Vorbei an tausenden Reliefbildern, mit Szenen aus dem Leben Buddhas, führte der Weg bis zu den drei höchsten Plattformen des Tempels mit 72 Stupas (Stupa; der, Sanskrit: Ursprünglich ein halbkugelförmiger Grabhügel, entwickelte er sich zum Buddhistischen und dschinistischen Reliquienmal. Später dann allgemein buddhistisches Kultdenkmal im Höhlentempel oder als Freibau), kleinen glockenförmigen Türmen, die jede einen steinernen Buddha enthielt. An der höchsten Stelle befand sich die größte Stupa, als einzige völlig leer, das Sinnbild der absoluten Ruhe, der Erleuchtung, des Nirwana. 

Bis Mitte des 10. Jahrhunderts blieb Borobodur die bedeutendste buddhistische Pilgerstätte des indonesischen Inselreiches. 

Danach verlagerte sich das Glaubenszentrum nach Ostjava, wo der Buddhismus zu neuer Blüte gelangt. Beim Ausbruch des Vulkans Merapi, 1006, wurde Borobodur schwer beschädigt, der Dschungel begann das Heiligtum zu überwuchern.

Der Tempel fiel in einen jahrhundertelangen Dornröschenschlaf, der erst 1814 durch den britischen Gouverneur Sir Thomas Stamford Raffles beendet wurde, der wissen wollte was die behauenen Steine hinter den Ranken zu bedeuten hätten.

In den folgenden Jahrzehnten wurden Teile von Borobodur freigelegt, doch erst ab 1907 wurde mit systematischen Restaurierungsarbeiten unter dem Holländer Theodor van Erp begonnen. 

Derzeit erfolgte auch eine gründliche fotografische Dokumentation der Anlage, diese half Borobodur in unserem Jahrhundert wieder so herzustellen, wie es einmal war.

Wie vor 1.000 Jahren wird der Tempel wieder von Pilgern umrundet. Wem es gelingt, einen Arm in eine der rhombenförmigen Öffnungen zu stecken und den dort befindlichen Buddha mit den Fingern zu berühren, den erwartet nach dem Glauben der Wallfahrer großes Glück.

Taj Mahal (Indien)

 

 

Mount Saint-Michel (Frankreich/Normandie)

 Die Burg und Abtei Mont Saint-Michel ist schon von weitem zu sehen. Auf einem Granitfelsen von nur einem Kilometer Umfang thronend ragt sie 160 m in die Höhe.

Das Wunder der europäischen Architektur, nahm seinen Anfang mit einer Erscheinung. Im Jahr 708 erschien dem Bischof Aubert von Avranches der Erzengel Michael im Traum und erteilte ihm den Auftrag auf dem Gipfel des nahe gelegenen Mont Tombé eine Kapelle zu errichten. So geschah es. Wegen der Erscheinung des Erzengels Michael, wurde Mont Saint-Michel schnell zu einer bedeutenden Pilgerstätte des Mittelalters.

966 wurden 30 Benediktinermönche auf Geheiß des normannischen Herzogs Richard I. nach Mont Saint-Michel geschickt, um hier eine große Kirche zu bauen. Dies war eine schwere Aufgabe, da der Felsen pyramidenförmig, die Kirche aber mit 100 m Länge geplant war. Deshalb wurden an manchen Stellen Mauern vom Fuß des Felsens hochgezogen, um eine gerade Plattform zu erhalten auf der die Kirche steht. Die dabei entstandenen Gewölbe dienten den Pilgern später als Unterkunft. 

Nach der Vollendung der Kirche gründete man eine Benediktinerabtei, die aufgrund zahlreicher Spenden sehr reich wurde. Von der Abtei ging aber auch eine sehr große intellektuelle Ausstrahlung aus. Während der Blütezeit des Klosters, 1156 - 1186, existierten hier so viele gelehrte Manuskripte, dass es vom Abt Robert de Torigni „Stadt der Bücher genannt wurde.

Zur Anlage führt nur eine Straße empor, die Grand Rue, die vor der im 11. Jahrhundert vollendeten romanischen Abteikirche, eines der ältesten Bauwerke der Normandie, endet.

Im Jahre 1204 wurde ein Teil des Klosters, während kriegerischer Auseinandersetzungen, niedergebrannt. Dieser Verlust konnte durch eine großzügige Schenkung des französischen Königs Phillipe August mehr als wettgemacht werden.

Die 1228 fertig gestellte Abtei wurde als so groß und schön empfunden, dass sie La Merveille (die  Wunderbare) genannt wurde.

Während des 100jährigen Krieges zwischen Engländern und Franzosen (1337-1453) baute man Mont Saint-Michel zur uneinnehmbaren Festung aus, dennoch blieb das Kloster nicht vom steten Niedergang verschont.

Nach der Französischen Revolution nutzte man es zeitweise als Gefängnis, seit 1873 steht der Berg unter Denkmalschutz.

Der früher vom Meer umspülte Klosterfelsen, mit einem Tidenhub bis zu 14 m, steht immer öfter auf dem trockenen. Durch den 1880 zum Felsen erbauten Damm, verlandet die Bucht um Mont Saint-Michel.


Stonehenge (Großbritannien)

 Es sieht aus, als haben Riesen versucht, sich aus tonnenschweren Felsen einen ungeheuren Tempel zu bauen, seien aber damit nicht ganz fertig geworden. Nun stehen die Riesensteine in der flachen Heidelandschaft der südenglischen Grafschaft Wiltshire, nur wenige Kilometer nördlich der Stadt Salisbury, in geheimnisvoller Runde und lassen den Betrachter raten, was es eigentlich mit ihnen auf sich hat. Gewiss ist nur eines, Stonehenge (hängende Steine), wie diese Stätte genannt wird, stellt das bedeutendste prähistorische Bauwerk Europas dar. 

Die Bauarbeiten an diesem megalithischen Denkmal begannen um 2.800 v.Chr., also zur Zeit, als die Ägypter anfingen ihre Pyramiden zu bauen, und dauerten 1.500 Jahre. Offensichtlich diente das Bauwerk als eine Stätte des Sonnenkults, wahrscheinlich war es auch ein primitives astronomisches Observatorium. 

Das eigentliche „Bauwerk, dessen Ruinen wir heute bewundern, besteht aus einem Ring von Steinmonolithen. Sie sind 4,80 m hoch, wiegen bis 26 Tonnen und sind über mächtige Oberschwellen kontinuierlich miteinander verbunden.  

Dieser Steinring umschließt einen Kreis aus 4 Tonnen schweren dunklen Sandsteinen aus den rund 230 km entfernten walisischen Preseli-Bergen in Südwestwales, ferner eine hufeisenförmige Anordnung von fünf Gruppen zu drei Steinen und eine weitere hufeisenförmige Gruppe aus dunklem Sandstein.  

In der Mitte steht der Altarstein aus blaugrünem walisischem Sandstein. Die Gruppen zu je drei Steinen setzen sich aus zwei aufrechten Steinen (Monolith 4)) und einem Sturz zusammen. Die Stücke sind über genau gearbeitete Zapfen und Löcher miteinander verbunden.  

Diese Anlage gibt den Forschern bis heute Rätsel auf, doch unbestreitbar ist, von den rund tausend so genannten Megalithbauten 1) , die in Europa in Form von Steinkreisen, Menhiren 2) und Dolmen 3) gräbern Jahrtausende überstanden, wird Stonehenge wohl das geheimnisvollste bleiben. 

 1)     Megalith; griech. –bauten: Vorgeschichtliche Anlagen aus großen Steinen, die in der jüngeren Phase der Jungsteinzeit über West-, Nordwest- und Nordeuropa verbreitet waren, mit Ursprung im Mittelmeerraum. Am bekanntesten sind die Megalithgräber (Großsteingräber, Riesensteingräber, volkstümlich Hünengräber, Hünenbetten) meist für viele Bestattungen, daneben gibt es aber auch Einzelgräber. Sie bestanden aus mehreren Tragsteinen und einem oder mehreren Decksteinen, die ganze Anlage wurde mit einem Erdhügel überwölbt. Haupttypen sind die Dolmen und die Ganggräber (zu der Grabkammer führte ein Gang aus Steinblöcken). Währen diese auf der alten Erdoberfläche errichtet wurden, waren die Galeriegräber (aus einem gedeckten langen Gang mit und ohne Seiten- und Querkammern) und die Steinkisten (kistenförmige, aus Platten errichtete Grabkammern) in den Boden eingesenkt.
 

2)     Menhir (keltisch: „langer Stein“): Aufrecht aufgestellter einzelner Stein aus der Jungsteinzeit, öfter höher als 5 m. Er ist von kultischer Bedeutung, zum Teil in der Nähe von Grabstätten – hauptsächlich in Westeuropa – besonders in der Bretagne verbreitet. Menhire gehören zu den Megalithbauten.
 

3)     Dolmen, der; keltisch, französisch, „Steintisch):Eine vorgeschichtliche Grabform der Jungsteinzeit und frühen Bronzezeit; eine aus Trag- und Decksteinen gebildete Grabkammer, die zumeist mit einem Erdhügel überwölbt ist.
 

4)     Monolith (griechisch): Sind isoliert „aufgestellte“ Steinblöcke.

Carnac (Frankreich / Bretagne)

 Die Megalithalleen bei Carnac, einem bretonischen Dorf in Westfrankreich, bestehen aus über 3.000 aufrecht stehenden Steinen, die in bis zu 1,5 km langen Reihen angeordnet sind. Die so genannten Menhire wurden aus Granit gefertigt und bis in die Neuzeit von den Bretonen als Kultobjekte verehrt. 

In früheren Epochen ihrer langen Geschichte dienten sie religiösen Zielen. So meißelten die Römer Götterbilder in sie ein, und die Christen fügten im Mittelalter Kreuze und andere Glaubenssymbole hinzu.  

Man geht in der wissenschaftlichen Forschung davon aus, dass diese Steine zu astronomischen Zwecken hergestellt und in verschiedenen Perioden des Neolithikums (Jungsteinzeit) aufgestellt wurden. Die jüngsten Steine sollen aus der Zeit um 1.800 v.Chr.. stammen.

Callanish (Großbritannien / Schottland)

 Die Megalithalleen bei Carnac, einem bretonischen Dorf in Westfrankreich, bestehen aus über 3.000 aufrecht stehenden Steinen, die in bis zu 1,5 km langen Reihen angeordnet sind. Die so genannten Menhire wurden aus Granit gefertigt und bis in die Neuzeit von den Bretonen als Kultobjekte verehrt. 

In früheren Epochen ihrer langen Geschichte dienten sie religiösen Zielen. So meißelten die Römer Götterbilder in sie ein, und die Christen fügten im Mittelalter Kreuze und andere Glaubenssymbole hinzu. 


Man geht in der wissenschaftlichen Forschung davon aus, dass diese Steine zu astronomischen Zwecken hergestellt und in verschiedenen Perioden des Neolithikums (Jungsteinzeit) aufgestellt wurden. Die jüngsten Steine sollen aus der Zeit um 1.800 v.Chr.. stammen.

Filitosa (Frankreich / Korsika)

Zu den bedeutendsten megalithischen Überesten auf Korsika gehören die Menhir-Statuen, die bei die bei Filitosa, 18 km nördlich von Propriano im Südwesten der Insel, entdeckt wurden. Die Skulpturen, Zeugnisse einer dort im 15. und 14. Jahrh.v. Chr. blühenden Megalithkultur, tragen vermutlich Gesichtszüge Verstorbener.  

In der Bronzezeit wurde das Volk durch einfallende Krieger verdrängt. Die Invasoren errichteten Steintürme und verwendeten dafür die Menhire, die sie in großer Stückzahl zertrümmerten. 

 Dennoch blieben auf Korsika 60 dieser Menhirstatuen – die meisten von ihnen bei Filitosa – erhalten. Sie gelten als Meisterwerke der megalithischen Kunst.  

Interessant sind auch die diesen Stelen zugeordneten Torres, an deren Krakgewölben große Aschehaufen gefunden wurden, die auf noch nicht erforschte Kulthandlungen schließen lassen.

Ring of Brogar (Großbritannien / Orkney Islands)

 Der Ring Of Brogar ist einer der beeindruckendsten Steinkreise in Großbritannien. Er liegt zwischen Loch Stenness und Loch of Harray auf Mainland, der größten der Orkney-Inseln.

Seine Steine erheben sich auf einer erhöhten, runden Rasenplattform und sind von einem Wassergraben und einem Graswall umgeben. Der Kreis misst etwa 105 Meter im Durchmesser. Ursprünglich umfasste er an die 60 Steine, von denen jedoch nur noch 27 - der größte von ihnen mit einer Höhe von 4,6 Metern - stehen.



Man nimmt an, dass dieser Steinkreis als Mondobservatorium zur Ermittlung von Mondphasen diente, von denen kalendarische Zyklen abgeleitet wurden.